Das Wetter ist immer noch ziemlich kalt und die Luft riecht nach Winter. Früh am Morgen gehe ich aus meinem Haus im Herzen des Bohème-Viertels. Die alten und bunten Fassaden werden von der Sonne beleuchtet, aber der Winterduft hängt immer noch in der Luft. Leider hatte ich keine Zeit, dies alles zu genießen, da ich mich heute beeilen musste. Ich muss nicht nur üben, sondern habe auch Geigenunterricht.
Seit einiger Zeit arbeite ich mit meinem Lehrer an den Rode-Etüden, die technisch sehr anspruchsvoll, aber auch musikalisch sehr spannend sind. Mein Lehrer ist sehr streng und genau, insbesondere was die Bogentechnik betrifft. Er weiß genau, welcher Ton an welcher Stelle des Bogens gespielt werden soll und zeigt mir jede detaillierte Bewegung des Bogens. Diese Woche habe ich die Nr. 7 vorbereitet, die das „Staccato à l’archet“ enthält, eine der neuen Bogentechniken, die es noch nicht so lange in der Geigengeschichte gibt. Es ist eine spezielle Technik, bei der innerhalb eines Bogenstrichs mehrere Töne in einer Art Stakkato gespielt werden müssen. Dafür braucht man eine starke linke Hand und ein ganz weiches Handgelenk. Der große Geigenpädagoge Rudolf Kreutzer hat diese Übung bereits in seine Etüde eingefügt (Jahr 1769), aber die von Rode ist noch anspruchsvoller und enthält viele Variationen dieser Technik. Normalerweise geht der lange Bogenstrich von der Spitze zum Frosch auf einen Aufstrich, aber hier verlangt er auch als Abstrich ein „Staccato à l’archet“.

Erster Takt: Jede Note wird separat gestoßen unter einem Bogen, und allmählich wird die Geschwindigkeit erhöht.
Jede Note wird separiert gestoßen mit Rhythmus zum Beispiel: Lang, Kurz, Lang, Kurz
Das gleiche nur anders rum: Kurz, Lang, Kurz, Lang
Dieses mal wird auch jede Note separat gestoßen aber unter ein Bogen jeweils zwei Töne
Wenn Ihr das zwei mal geschafft habt dann schafft ihr es auch drei mal!
Jetzt geht es um Musik die A-Dur Tonart ist gut geeignet für wohlige wärme und sonnige Heiterkeit. Diese Tonart lässt sich auch sehr gut Virtuose spielen. Um das zu erreichen legen wir das anstoßen der Note weg und versuchen mit gesunde Noten den Charakter zu erreichen.
Und wenn alle schritte gut geübt sind probieren wir mal in Original wie Rode es Komponiert hat.